Neuer Outdoor-Raucherbereich in Londons Park Lane Casino
Michael Voigt , March 26, 2022
Das Hilton Hotel in Londons Park Lane eröffnete letztes Jahr ein Privatcasino der gehobenen Art, dessen Mitgliedschaftsgebühr allein sich auf 1.000 Britische Pfund beläuft. Das Hotel, das vom malaysischen Glücksspiel- und Unterhaltungskonglomerat „Genting“ geführt wird, plant nun, sein Casino um einen Dachgarten zu erweitern. Dieser Outdoor-Bereich ermöglicht es den High Rollern, während des Spiels zu rauchen. Schon im nächsten Monat soll der in London einzigartige Casinobereich eröffnet werden.
Vielen Gästen ist Rauchverbot unbekannt
Die Zeitung „The Daily Mail” zitierte in einer Meldung den Hoteldirektor David Mills, der erklärte, dass viele Gäste des Hilton Hotels aus Ländern kommen, in den man noch nie etwas von einem Rauchverbot in Casinos gehört hat. Diesen Gästen und all jenen, die während des Spiels rauchen möchten, soll mit dem Outdoor-Bereich eine Alternative zur Verfügung gestellt werden, die mit dem britischen Recht vereinbar ist.
Das Dach-Casino wird Roulette, Baccarat, Blackjack und Three Card Poker anbieten. Was es allerdings nicht geben wird, ist Musik, weder live noch vom Band. Der Stadtrat von Westminster verbot dem Casino jedwedes Abspielen von Musik, da ansonsten die Nachbarn durch den Lärm belästigt werden könnten.
Caesars in New Orleans klagt gegen Rauchverbot
Das Rauchverbot in Casinos ist ein ständiger Streitpunkt in vielen Staaten rund um den Globus – in England, Macau, hier in Deutschland und auch in den USA. Dort bereitet die Stadt von New Orleans nun die Implementierung eines Rauchverbotes in dem einzigen Casino im US Bundesstaat Louisiana vor, dem Harrah’s New Orleans Casino. Caesars Entertainment, die Betreiber des Etablissements, haben diese Aktion vorhergesehen und arbeiten an einem Kompromiss. Aus gutem Grund: das Rauchverbot soll am 22. April in Kraft treten und wird nach aktuellen Prognosen dem Casino einen Umsatzrückgang von rund 20 Prozent bescheren; dieser Verlust wird letzten Endes auch die Stadt New Orleans treffen, da das Casino eine große Steuerquelle ist.
Caesars versucht nun, mit aller Kraft eine Ausnahme des Rauchverbotes zu erwirken. Die Casinobetreiber bieten an, die Hälfte des Casinos in einen getrennten Raucherbereich zu verwandeln. Außerdem wollen die Betreiber nach eigenen Aussagen „Maßnahmen ergreifen, um Gäste und Mitarbeiter über die Gefahren des Rauchens aufzuklären und Programme für Leute anbieten, die mit dem Rauchen aufhören wollen“. Am vergangenen Freitag entschieden die Gesetzgeber des Bundesstaates die Verzögerung eines 3,6 Millionen Dollar schweren Servicevertrages, der das Harrah’s mit Sicherheitskräften, Feuerschutz und Sanitärservice versehen hätte. Der Grund – die Sorge um den finanziellen Schock, den ein Rauchverbot mit sich bringen würde.
Rauchverbot auch in Deutschland noch immer in der Diskussion
Ähnliche Probleme, wie sie in New Orleans nun anstehen, kennen die deutschen Casinos nur zu gut. Die Implementierung eines allgemeinen Rauchverbotes für die Gastronomie im Jahr 2005 traf die Spielbanken und Spielhallen besonders hart und viele der Etablissements kämpfen bis heute mit den Restriktionen, die ihnen starke Umsatzeinbußen brachten. Zahllose Widersprüche und Eingaben wurden abgeschmettert, die Casinos müssen bis heute (zumindest größtenteils) rauchfrei bleiben. Die Diskussion um den Sinn des Verbotes ist lebhaft. Einige Spieler freuen sich über die bessere Luft in den Spielstätten, andere sehen sich in ihren Persönlichkeitsrechten beschnitten.
Das Gesetz ist klar und es steht nicht zu erwarten, dass sich daran etwas ändern wird. Vielleicht ist der Dachgarten des Park Lane Casinos eine Lösung, die auch anderen Spielstätten helfen könnte – zumindest an Sommertagen und –abenden.