Bei der Spielsucht hört das Vergnügen auf

Spielsucht Als Spielsucht bezeichnet man das zwanghafte oder pathologische Spielen, bei dem die Betroffenen dem Glücksspiel nicht widerstehen können, obwohl das Spiel schlimme finanzielle, berufliche oder familiäre Probleme nach sich ziehen kann.

Betroffene haben oft das Gefühl, nun endlich mit dem Gewinnen "an der Reihe" zu sein. Und je häufiger sie verlieren, desto näher wähnen sie sich dem ganz großen Treffer. Dieser Gefühlscocktail aus Hoffnung, Aufregung und (trügerischer) Gewissheit kann ganz wesentlich zur Abhängigkeit vom Glückspiel beitragen. Dass mathematisch nachweisbar auf lange Sicht immer das Casino gewinnt, wird dabei meist ausgeblendet: Je knapper man einen Gewinn verpasst zu haben scheint, desto größer wird die Überzeugung, beim nächsten Mal werde er sich einstellen - was oft mit falsch verstandener Wahrscheinlichkeitsrechnung belegt wird.

Wohl jeder, der sich schon einmal am Glücksspiel versucht und augenscheinlich einen Gewinn "knapp verpasst" hat, kennt den Impuls ihm nachzujagen und immer mehr Geld zu investieren. Bei den meisten Menschen allerdings setzt ab einem gewissen Punkt die Vernunft ein und sie sehen das Glücksspiel als das, was es ist: im Optimalfall eine vergnügliche, vielleicht auch aufregende Freizeitbeschäftigung, die mit großen Versprechungen lockt, einem aber keine Garantie oder gar ein Recht auf einen Gewinn geben kann.

Können Sie auch immer seltener mit dem Spielen aufhören und riskieren immer mehr Geld, weil Sie das Gef?hl haben, es wartet ganz bald der groβe Gewinn auf Sie?In dem Fall besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ein Glücksspielproblem entwickelt haben. Hier gilt es, die Anzeichen ernst zu nehmen und ehrlich zu sich zu sein.

Klassische Symptome für problematisches Spielverhalten und Spielsucht sind unter anderem:

Klassische Symptome für problematisches Spielverhalten und Spielsucht sind unter anderem:

der Drang, immer wieder spielen zu müssen

immer höhere Einsätze zu tätigen, weil das aufregender ist

der Glaube, nicht süchtig zu sein und alles unter Kontrolle zu haben

wachsende finanzielle Schwierigkeiten, obwohl ein regelmäßiges Einkommen vorhanden ist

das Spielen mit Geld, das für andere Dinge gedacht war

das Leihen von Geld bei Familie und Freunden, meistens unter einem Vorwand

Diebstahl von Wertsachen oder Unterschlagungen, meistens im engeren Umfeld

Wenn Familie und Freunde mehr und mehr als Hindernisse betrachtet werden, wenn es um das Spielen geht, leidet vor allem auch das Beziehungsleben. Für Spielsucht symptomatische Reaktionen sind zum Beispiel häufig auch

Aggressivität, wenn dasexzessive Spielverhalten angesprochen wird

Unwahre Rechtfertigungsgr?nde, wenn es zum Beispiel um den Einsatz von mehr Geld geht, um Verluste auszugleichen

Lügen, um das Ausmaß des Problems zu vertuschen

unberechtigte Ansprüche und Vorwürfe gegenüber Menschen, die ihnen Ihrer Meinung nach, helfen sollen, finanzielle Problem auszuräumen

Krankheit Spielsucht

Weltgesundheitsorganisation Als Krankheit muss die Spielsucht von gewohnheitsmäßigem Spielen, also zum Beispiel vom Glücksspiel als häufig ausgeübtem Hobby, das keine finanziellen Schwierigkeiten mit sich bringt und auch ansonsten keine tiefgreifenden negativen Folgen hat, abgegrenzt werden. Die Übergänge zum krankhaften Spielzwang können allerdings fließend sein. Manchmal bemerkt der Betreffende gar nicht, dass er schon in die Spielsucht abgleitet.

Die Spielsucht als pathologisches Glücksspielverhalten wurde von der Weltgesundheitsorganisation 1992 offiziell als Krankheit anerkannt. In Deutschland übernehmen die Krankenkassen und Rentenversicherungen seit 2001 die Kosten von ambulanten Behandlungsmaßnahmen, wie einer Psychotherapie, oder auch von stationärer Behandlung bis hin zur Rehabilitation. Voraussetzung ist die eindeutige Diagnose, nach den Kriterien der „Internationalen Klassifikation der Krankheiten und Gesundheitsprobleme”. Die müssen den „Verfall der sozialen, beruflichen, materiellen und familiären Werte und Verpflichtungen” durch die Sucht belegen.

Informationen und Hilfe

Folgend finden Sie hier einige Adressen, die Selbsttests im Internet und persönliche oder telefonische Beratung, Diskussionsgruppen und Selbsthilfeorganisationen anbieten. Diese Websites sind vor allem für Angehörige und Betroffene in Deutschland gedacht, Sie finden hier aber auch Informationen über entsprechende Institutionen in Österreich und der Schweiz.

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung spielen-mit-verantwortung.de Telefon: 0800 - 1 37 27 00
Anonyme Spieler anonyme-spieler.org Telefon: 01805 - 10 40 11
Deutsches Rotes Kreuz drk.de Telefon: 08000 365 000
Fachverband Glücksspielsucht e.V. http://www.gluecksspielsucht.de/ Telefon: 0521 / 557721-24
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Wenn das Spielen Leid und Ängste verursacht, anstatt ausschlieβlich Spaß und spannendes Vergnügen zu bereiten, wird dringend empfohlen, sich Hilfe zu holen. Die Beratung ist in aller Regel anonym und kostenlos.